Warmstempelanlagen
Durch das Nieten werden unlösbare formschlüssige Verbindungen hergestellt. Die Verbindung wird durch das Um- bzw. Urformen des thermoplastischen Kunststoffes erreicht. Bei diesem Verfahren werden meist nur punkt- oder segmentartige Fügenähte realisiert. Im Gegensatz zum Schweißen von zwei Bauteilen können keine dichten Verschweißungen erreicht werden.
Eine besondere Variante dieses Verfahrens ist das Fügen von Kunststoffen mit Metallen, Textilien und Pappe.
Häufig eingesetzte Bauteile sind Holzzierteile, in denen eine Chromzierleiste eingebettet wird.
Nieten von Kunststoffen
Eigenschaften:
- Fügen der Bauteile durch Um- oder Urformen
- Herstellung einer punkt- bzw. segmentartigen Fügenaht
- Überlappung der Fügenaht erforderlich
- Ein Fügepartner muss ein Durchgangsloch aufweisen
Vorteile:
- Verbindungen von artfremden und gleichen Kunststoffen
- Verbindungen von Kunststoffen mit Metallen, Textil oder Pappe
- Kostengünstige Montage- bzw. Verbindungstechnik
Im Gegensatz zum Ultraschall-Nieten lässt sich das thermische Nieten problemlos bei Blech-/ Kunststoffverbindungen anwenden, da keine schwingenden Werkzeuge die Bleche berühren und somit die Verbindung gefährden. Besonders bei schweißtechnisch kritischen Kunststoffen wie POM oder PAGF, die beim Ultraschall–Nieten zum Verspröden neigen, erzielt das thermische Nieten eine sehr hohe Fügequalität. Von großem Nutzen ist das Verfahren auch dort, wo Verschmutzungen der Teile durch ein Abspalten versprödeter Partikel aus Sicherheitsgründen unbedingt vermieden werden müssen.
Warmumformnieten
Das Warmumformnieten wird in der Regel als Eintaktprozess durchgeführt. Ein beheizter Nietstempel formt den Nietkopf unter Druck aus. Nach dem Ausformen wird der Stempel kurzzeitig abgekühlt, um eine Anhaftung des Kunststoffes am Warmnietstempel zu vermeiden. Nach dieser kurzen Abkühlphase fährt der Nietstempel wieder nach oben.
- Stempel setzt auf Nietdom auf
- Stempel verformt den Nietdom
- Stempel formt den Nietkopf aus
- Kühlung des geformten Nietkopf
- Stempel hebt ab
Vorteile:
- kostengünstiges Verfahren
- verschiedene Materialien können miteinander verbunden werden
- geringe mechanische Einwirkung auf das Bauteil
Nachteile:
- Energiekosten
- Materialanhaftung bei kritischen Kunststoffen
- Prozesszeit höher als bei Ultraschallnieten
Maschinentechnik
Basismaschine mit Maschinengestell, Schaltschrank, Hydraulikaggregat und Hubtraverse
Der Vorschub der Hubtraverse kann über Hydraulik, Pneumatik oder Servomotor erfolgen. Unsere Basisanlage ist als Wechselanlage ausgeführt.
Vorteil dieses Systems: Sie benötigen für zukünftige Projekte nur noch eine Wechselkassette für Ihr jeweiliges Produkt. Die Wechselkassette wird mittels Werkzeugwechselwagen in die Anlage geschoben, abgesteckt und elektrisch sowie pneumatisch über Stecker mit der Anlage verbunden.
Alle Nietstempel sind einzeln beheizbar und in Höhe und Lage unabhängig voneinander einstellbar. Über das Hydrauliksystem sind verschiedene Geschwindigkeiten und Druckstufen einstellbar. Maßgeblich verantwortlich für eine optimal Nietverbindung sind Prozessparameter wie:
- Plastifizierzeit
- Druck
- Geschwindigkeit
- Halte- und Kühlzeit
Nietrippe/ Nietdomgestaltung
Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Schweißverbindung ist eine fachgerechte und anwendungsbezogene Nietrippen- bzw. Nietdomgestaltung.
Die Ausführung des Nietkopfes richtet sich nach der Ausführung der Nietrippe bzw. Nietdoms.
Gerne stehen wir Ihnen bei der schweißgerechten Auslegung Ihrer Kunststoffteile mit Rat und Tat zur Verfügung.
Flyer
Entdecken Sie unseren aktuellen Flyer mit allen aktuellen Informationen zu unseren Anlagen - einfach hier klicken, um alle Details zu erhalten. Warmnieten